Am gestrigen Mittwoch, den 18. Dezember 2024, hat der Kreistag des Erzgebirgskreises dem Verkauf des Fichtelberghauses und des Fichtelbergplateaus an die Fichtelberghaus Invest GmbH aus Oberwiesenthal zugestimmt.
Der Landkreis ist seit 2008 (als Rechtsnachfolger des Landkreises Annaberg) Eigentümer des Hotels Fichtelberghaus und des umgebenden Grundstücks auf dem Gipfel des Fichtelbergs. In das Hotel muss nach über zwanzig Jahren ohne grundhafte Sanierung in großem Umfang investiert werden. Der Landkreis kann und will dies nicht leisten und verkauft deshalb Hotel und Grundstück. Hinter der Fichtelberghaus Invest GmbH stehen Rainer und Constantin Gläß. Unternehmer Rainer Gläß aus dem Vogtland ist Mitgründer und ehemaliger Vorstandsvorsitzender von GK Software. Sein Sohn Constantin Gläß ist seit 2022 Geschäftsführer der Liftgesellschaft Oberwiesenthal LGO und Pächter des Fichtelberghauses. Die LGO kauft auch die Fichtelbergschwebebahn FSB. Familie Gläß hat somit bereits einen Stand in der Region, sie engagiert sich seit Langem für den alpinen Wintersport und unterstützt den Skiverband Sachsen.
Aus Sicht unserer Fraktion gibt es zum Verkauf des Fichtelberghauses an Familie Gläß keine Alternative. Sie sind bereit, viel Geld zu investieren, damit der Fichtelberg auch in Zukunft Einheimische und Touristen anzieht. Andere Skigebiete in Europa stellen ihren Betrieb aufgrund des Klimawandels ein – kein Schnee, kein Skitourismus. Familie Gläß ist dennoch bereit, sich langfristig für den Tourismus und die Wirtschaft in Oberwiesenthal einzusetzen. Dies begrüßt auch Kreisrat Hendrik Uhlmann, der für die SPD-GRÜNE-Fraktion im Gremium zur Bewertung der Verkaufsangebote fürs Fichtelberghaus ist.
Die Fraktion fordert jedoch eine klare Ausrichtung auf einen nachhaltigen und umweltverträglichen Tourismus, sowohl im Winter als auch im Sommer. Ein respektvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen sollte selbstverständlich sein. Sämtliche Auflagen aus den Umweltgutachten müssen konsequent eingehalten und umgesetzt werden, Bauprojekte den Anforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes entsprechen. Die Zeit von Kahlschlägen und Brachialeingriffen ist vorbei – Tourismus im Einklang mit der Natur ist besser für die Einheimischen und attraktiver für Gäste aus nah und fern. In diesem Sinne werden wir die Entwicklungen auf dem Fichtelberg weiterhin aufmerksam verfolgen und wünschen der Familie Gläß bei ihrem Fichtelberg-Projekt gutes Gelingen.