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Tourismus am Fichtelberg neu denken: Chance auf Nachhaltigkeit

Bei der gest­ri­gen Kreistagssitzung stimm­ten die Kreisrätinnen und Kreisräte unter Tagesordnungspunkt 12 über den Verkauf des Fichtelberghauses mit Fichtelbergplateau ab. Das Statement von Hendrik Uhlmann, der für die SPD-GRÜNE-Fraktion im Gremium zur Bewertung der Verkaufsangebote fürs Fichtelberghaus ist:


Sehr geehr­ter Herr Landrat, sehr geehr­te Kreisräte und Kreisrätinnen, sehr geehr­te Familie Gläß und Gäste,

wir als SPD-GRÜNE-Fraktion wer­den dem Verkauf des Fichtelberghauses zustimmen.

Lassen Sie mich drei wesent­li­che Punkte nen­nen, warum.

1. Unser Landkreis steht vor der Herausforderung, dass das Hotel nach über zwan­zig Jahren drin­gend einer grund­haf­ten Sanierung bedarf. Eine Investition, die wir als Landkreis weder stem­men kön­nen noch soll­ten. Der Landkreis soll­te sich auf sei­ne Grundaufgaben kon­zen­trie­ren. Der Verkauf ist daher nicht nur sinn­voll, son­dern auch notwendig.

2. Mit der Familie Gläß gewin­nen wir Investoren, die finanz­kräf­tig und tief in der Region ver­wur­zelt sind. Ihr lang­jäh­ri­ges Engagement für den Wintersport und ihre Erfahrung in der Tourismusbranche sind viel­ver­spre­chend für die Zukunft des Fichtelbergs. Zudem zei­gen der Zukauf der FSB durch die Familie Gläß und die  angren­zen­den Projekte, dass die Tourismusregion Fichtelberg als Ganzes gedacht wer­den muss und nur mit ihren vie­len klei­nen Bausteinen gemein­sam funktioniert.

3. Drittens, und das ist unse­rer Fraktion beson­ders wich­tig: Das ist die Chance auf Nachhaltigkeit. Wir ste­hen vor der ein­ma­li­gen Gelegenheit, den Tourismus am Fichtelberg neu zu den­ken. Weg von kurz­fris­ti­gen Profiten, hin zu einem ganz­jäh­ri­gen, umwelt­ver­träg­li­chen Tourismus- und Sportkonzept, das sowohl im Winter als auch im Sommer attrak­tiv ist. Für alle Menschen.

Lassen Sie mich das noch ein­mal klar­stel­len: Unser Ja zum Verkauf des Fichtelberghauses ist kein Blankoscheck. Wir for­dern eine kon­se­quen­te Ausrichtung aller Projekte auf nach­hal­ti­gen und umwelt­ver­träg­li­chen, sanf­ten Tourismus. Die Einhaltung aller Umweltauflagen aus den schon geneh­mig­ten und zukünf­ti­gen Bauprojekten ist für uns nicht ver­han­del­bar. Kahlschläge und Brachialeingriffe in die Natur müs­sen der Vergangenheit angehören.

Wir sehen den Fichtelberg der Zukunft als einen Ort, an dem Tourismus und Naturschutz Hand in Hand gehen. Einen Ort, der Einheimische und Gäste glei­cher­ma­ßen begeis­tert – weil Tourismus im Einklang mit der Natur attrak­tiv ist.

An die Familie Gläß rich­ten wir den Appell: Nutzen Sie die­se Chance, um zu zei­gen, dass wirt­schaft­li­cher Erfolg und Umweltschutz kei­ne Gegensätze sein müs­sen. Machen Sie den Fichtelberg zu einem Vorzeigemodell für nach­hal­ti­gen, sanf­ten Bergtourismus in Zeiten des Klimawandels.

In die­sem Sinne wer­den wir als SPD-GRÜNE-Fraktion die Entwicklungen auf dem Fichtelberg wei­ter­hin auf­merk­sam und kon­struk­tiv beglei­ten. Wir wer­den aber auch mit Nachdruck auf Missstände im Umwelt- und Naturschutz hinweisen.

Denn eines ist klar: Der Erfolg die­ses Projekts ist nicht nur der Erfolg der Familie Gläß, son­dern der Erfolg unse­rer gesam­ten Region.

Vielen Dank.


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Kreistag

SPD-GRÜNE-Fraktion begrüßt Verkauf des Fichtelberghauses

Am gest­ri­gen Mittwoch, den 18. Dezember 2024, hat der Kreistag des Erzgebirgskreises dem Verkauf des Fichtelberghauses und des Fichtelbergplateaus an die Fichtelberghaus Invest GmbH aus Oberwiesenthal zugestimmt.

Der Landkreis ist seit 2008 (als Rechtsnachfolger des Landkreises Annaberg) Eigentümer des Hotels Fichtelberghaus und des umge­ben­den Grundstücks auf dem Gipfel des Fichtelbergs. In das Hotel muss nach über zwan­zig Jahren ohne grund­haf­te Sanierung in gro­ßem Umfang inves­tiert wer­den. Der Landkreis kann und will dies nicht leis­ten und ver­kauft des­halb Hotel und Grundstück. Hinter der Fichtelberghaus Invest GmbH ste­hen Rainer und Constantin Gläß. Unternehmer Rainer Gläß aus dem Vogtland ist Mitgründer und ehe­ma­li­ger Vorstandsvorsitzender von GK Software. Sein Sohn Constantin Gläß ist seit 2022 Geschäftsführer der Liftgesellschaft Oberwiesenthal LGO und Pächter des Fichtelberghauses. Die LGO kauft auch die Fichtelbergschwebebahn FSB. Familie Gläß hat somit bereits einen Stand in der Region, sie enga­giert sich seit Langem für den alpi­nen Wintersport und unter­stützt den Skiverband Sachsen.

Aus Sicht unse­rer Fraktion gibt es zum Verkauf des Fichtelberghauses an Familie Gläß kei­ne Alternative. Sie sind bereit, viel Geld zu inves­tie­ren, damit der Fichtelberg auch in Zukunft Einheimische und Touristen anzieht. Andere Skigebiete in Europa stel­len ihren Betrieb auf­grund des Klimawandels ein – kein Schnee, kein Skitourismus. Familie Gläß ist den­noch bereit, sich lang­fris­tig für den Tourismus und die Wirtschaft in Oberwiesenthal ein­zu­set­zen. Dies begrüßt auch Kreisrat Hendrik Uhlmann, der für die SPD-GRÜNE-Fraktion im Gremium zur Bewertung der Verkaufsangebote fürs Fichtelberghaus ist.

Die Fraktion for­dert jedoch eine kla­re Ausrichtung auf einen nach­hal­ti­gen und umwelt­ver­träg­li­chen Tourismus, sowohl im Winter als auch im Sommer. Ein respekt­vol­ler Umgang mit den natür­li­chen Ressourcen soll­te selbst­ver­ständ­lich sein. Sämtliche Auflagen aus den Umweltgutachten müs­sen kon­se­quent ein­ge­hal­ten und umge­setzt wer­den, Bauprojekte den Anforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes ent­spre­chen. Die Zeit von Kahlschlägen und Brachialeingriffen ist vor­bei – Tourismus im Einklang mit der Natur ist bes­ser für die Einheimischen und attrak­ti­ver für Gäste aus nah und fern. In die­sem Sinne wer­den wir die Entwicklungen auf dem Fichtelberg wei­ter­hin auf­merk­sam ver­fol­gen und wün­schen der Familie Gläß bei ihrem Fichtelberg-Projekt gutes Gelingen.