Am Montag vor einer Woche, dem 25. November 2024, war der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen an diesem Tag Veranstaltungen zu Themen wie häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch, Femizid.
Am 19. November 2024 hat das Bundeskriminalamt das Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023“ veröffentlicht. Fazit: „Gewalt gegen Frauen nimmt in Deutschland weiter zu.“ So waren 180.715 Frauen von häuslicher Gewalt betroffen, 5,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Bei Sexualstraftaten waren 52.330 weibliche Opfer erfasst, 6,2 Prozent mehr als 2022. Von digitaler Gewalt waren 17.193 Frauen betroffen, 25 Prozent mehr als 2022. (Quelle: www.bka.de)
Bundesinnenministerin Nancy Faeser bringt es auf den Punkt: „Fast jeden Tag sehen wir einen Femizid in Deutschland. Alle drei Minuten erlebt eine Frau oder ein Mädchen in Deutschland häusliche Gewalt. Jeden Tag werden mehr als 140 Frauen und Mädchen in Deutschland Opfer einer Sexualstraftat.“ (Quelle: www.bmi.bund.de)
BKA-Vizepräsident Michael Kretschmer: „Die Zahlen und Fakten zeigen, dass Hass und Gewalt gegen Frauen ein zunehmendes gesellschaftliches Problem sind. In allen Bereichen der geschlechtsspezifisch gegen Frauen begangenen Straftaten sehen wir einen Anstieg. Zudem müssen wir davon ausgehen, dass es weiterhin ein großes Dunkelfeld in diesem Phänomenbereich gibt und die tatsächlichen Zahlen, insbesondere in den Bereichen Häusliche und Digitale Gewalt, noch wesentlich höher sind.“ (Quelle: www.bmi.bund.de)
„Auch im Erzgebirgskreis ist diese Tendenz steigend“, so Dr. Elke Stadler von der SPD-GRÜNE-Fraktion. „Deshalb unterstützen wir die Forderung des Landesfrauenrates zur Einrichtung eines Frauenschutzhauses im Erzgebirgskreis. Im Landkreis gibt es nach wie vor nur zwei Frauenschutzwohnungen, die keine wirkliche Alternative darstellen und bloß unzureichenden Schutz für die Betroffenen und deren Kinder bieten.“
Hilfe suchen bei häuslicher Gewalt:
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 116 016, www.hilfetelefon.de
- App „Gewaltfrei in die Zukunft“: www.gewaltfrei-in-die-zukunft.de
- Weisser Ring e.V.: Telefon 116 006, https://weisser-ring.de/hilfe-fuer-opfer/onlineberatung
- Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“: 116 111
- Hilfetelefon bei sexualisierter Gewalt: 0800 22 55 530
- Telefonseelsorge: 0800 1110111 oder 0800 1110222