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Erste Klausur der SPD-GRÜNE-Fraktion in Amtsberg

Zu ihrer ers­ten Klausur hat sich die SPD-GRÜNE-Fraktion am 14. und 15. März 2025 in Amtsberg getrof­fen. Im Sitzungsteil ging es um Themen aus den Ausschüssen und um alles, was die Fraktion aktu­ell umtreibt. Am Freitagabend konn­ten Mitglieder der bei­den Kreisverbände vor­bei­schau­en und mit der Fraktion ins Gespräch kom­men. Der kul­tu­rel­le Teil führ­te am Freitag zur Schauanlage Mini-Weißbach und am Samstag zum Purple-Path-Kunstwerk auf der Dittersdorfer Höhe.

Mini-Weißbach besteht aus Modellen von Weißbacher Häusern im Maßstab 1:10. Das ers­te Gebäude war die Weißbacher Kirche, ein Geschenk der Kirchlichen Erwerbsloseninitiative Zschopau zum Festumzug 2002 anläss­lich 550 Jahre Weißbach. Das Modell soll­te öffent­lich gezeigt wer­den, und so grün­de­te sich 2004 im Heimatverein Weißbach die Arbeitsgruppe „Mini-Weißbach“, die neue Häuser baut und die Schauanlage im klei­nen Park an der Grießbacher Straße in Schuss hält. Dort fin­den sich mitt­ler­wei­le 25 Modelle. An jedem Haus sind span­nen­de Details zu ent­de­cken, bei den meis­ten kann man einen Knopf drü­cken und damit Figuren in Bewegung brin­gen. Besonders sehens­wert ist Mini-Weißbach im Advent, wenn alles weih­nacht­lich geschmückt ist und unzäh­li­ge Lichter strah­len. 2024 hat der Heimatverein Weißbach unter ande­rem für die­ses Projekt den Ehrenamtspreis des Erzgebirgskreises, „Erzgebürger“, erhalten.

Fraktionsmitglied Holger Haase, der in Weißbach lebt und Mitglied im Heimatverein Weißbach ist, wuss­te zu jedem Haus etwas Interessantes zu erzäh­len. „Die Schauanlage ist mitt­ler­wei­le über­re­gio­nal bekannt und zieht Jahr für Jahr mehr Besucher an. Durch die gemein­sa­me Arbeit an Mini-Weißbach wird aber auch der Zusammenhalt im Ort geför­dert. Neben den älte­ren ‚Hasen‘, die sich um den Bau der Häuser küm­mern, konn­ten vie­le jun­ge Leute gewon­nen wer­den, die sich um Pflege und Erhalt bemü­hen. Auf der Anlage wer­den zudem ver­schie­de­ne Feste der Gemeinde gefei­ert, etwa das Weinfest, Maibaumsetzen und Lichterhaus-Stunden.“

Von der Dittersdorfer Höhe hat man je nach Wetterlage eine fan­tas­ti­sche Aussicht auf Chemnitz und den Erzgebirgskamm. Seit letz­tem Jahr steht dort ein Purple-Path-Kunstwerk, „Zwei in ein ander Gewobene“ von Olaf Holzapfel. Die etwa 14 Meter hohe Skulptur aus Holz hat­te an die­sem Ort einen his­to­ri­schen Vorgänger, einen Triangulationsturm. Dieser wur­de im Rahmen der „Königlich-Sächsischen Triangulirung“ errich­tet, einer Landesvermessung und Kartierung des Königreiches Sachsen, die von 1862 bis 1890 statt­fand. Bis in die 1970er-Jahre stand der alte Turm dort. Holger Haase: „Der neue Turm, also das Purple-Path-Kunstwerk, hat sich zu einem wah­ren Ausflugsziel ent­wi­ckelt. Wöchentlich schau­en meh­re­re Hundert Besucherinnen und Besucher vorbei.“

Fazit von Thomas Lein, dem Vorsitzenden der SPD-GRÜNE-Fraktion: „Wir konn­ten unse­re Klausur nut­zen, um zen­tra­le poli­ti­sche Weichen für die kom­men­de Zeit zu stel­len. Wir haben inten­siv über unse­re Schwerpunkte dis­ku­tiert, gemein­sa­me Strategien ent­wi­ckelt und den Zusammenhalt inner­halb der Fraktion gestärkt. Es war ein wich­ti­ger Termin, damit wir wei­ter geschlos­sen und ent­schlos­sen unse­re Ziele umsetzen.“

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Weltspatzentag: Was man für Spatzen im Erzgebirgskreis machen kann

Am 20. März ist Weltspatzentag. Damit soll der Blick auf die­sen Vogel gelenkt wer­den und dar­auf, dass welt­weit sei­ne Bestände erheb­lich zurück­ge­hen. In Deutschland steht der Haussperling auf der Vorwarnliste bedroh­ter Vogelarten.

Der Spatz ist wahr­schein­lich der bekann­tes­te Vogel im Erzgebirge. Gern ist er in Schwärmen unter­wegs, das Tschilpen vie­ler Spatzen aus Hecken und Büschen ist nicht zu über­hö­ren. Sie sind sehr stand­ort­treu und gesel­lig, man könn­te sagen, ech­te Erzgebirger. Was wäre unse­re erz­ge­bir­gi­sche Landschaft ohne den Spatz?

„In vie­len Gemeinden im Erzgebirge beob­ach­ten Ornithologen einen deut­li­chen Rückgang der Bestandszahlen des Sperlings“, so Kay Meister von der SPD-GRÜNE-Fraktion. „Dies kommt einer Trendwende gleich, denn bis Mitte des letz­ten Jahrhunderts war der Spatz noch über­all häufig.“

„Der Spatz lebt dort, wo Menschen woh­nen. Er benö­tigt für sein fast kugel­för­mig Nest Nischen und Höhlen, am liebs­ten in der Nähe von ande­ren Spatzen. Dafür sind die für erz­ge­bir­gi­sche Häuser typi­schen Dachkästen und Feldsteinmauern mit Ritzen her­vor­ra­gend geeig­net. Doch die­se Brutquartiere wer­den zuneh­mend rar. Wenn Häuser saniert, reno­viert oder neu gebaut wer­den, gibt es meist kei­nen Platz mehr für die Spatzen.“

„Spatzen ernäh­ren sich vor allem von Samen, etwa von Weizen, Hafer, Gerste, Wildgräsern und Wildkräutern. Sie brau­chen Insekten, um ihre Jungen auf­zie­hen. Wenn in Landwirtschaft und Garten Gift ein­ge­setzt wird, ster­ben Insekten und die Spatzen fin­den nicht genug Nahrung. Das Gleiche gilt für Schottergärten und Gärten mit exo­ti­schen Pflanzen, die kei­ne Insekten anziehen.“

„Wir kön­nen alle etwas für die Spatzen tun, das ist eigent­lich ziem­lich ein­fach. Damit unse­re Kinder auch in Zukunft in den erz­ge­bir­gi­schen Gemeinden tschil­pen­de Spatzenschwärme erle­ben können.“

Was Spatzen hilft:

• Mehrere Nistkästen am Haus (Spatzen sind gesel­li­ge Gebäudebrüter)
• Bei Neubau z. B. Niststeine ins Mauerwerk integrieren
• Heimische, insek­ten­freund­li­che Pflanzen im Garten
• Im Garten auch mal (ein Stück) Wiese wach­sen lassen
• Heimische Sträucher und Hecken als Rückzugsort
• Sandbad und Wasserstelle
• Begrünte Fassaden


Zum Weiterlesen:

Auswertung der Wintervogelzählung des NABU vom 10. bis 12. Januar 2025: „Endergebnis der ‚Stunde der Wintervögel‘. Weniger Spatzen, Meisen und Amseln“ (unten ist eine inter­ak­ti­ve Karte mit den Werten zu allen Arten und Orten) -> https://www.nabu.de/news/2025/01/35775.html

Zur Person:

Kay Meister ist für die SPD-GRÜNE-Fraktion Mitglied der Verbandsversammlung des Zweckverbands Naturpark Erzgebirge/Vogtland. Er ist frei­be­ruf­li­cher Diplom-Biologe und Umweltbildner sowie Kreisnaturschutzbeauftragter.

Spatz im Winter, Foto von Kay Meister

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Neue sächsische Brutvogelkartierung abgeschlossen: Blick auf den Erzgebirgskreis

Am 8. März 2025 hat Fraktionsmitglied Kay Meister in Siebenlehn am jähr­li­chen Kartierertreffen zur säch­si­schen Brutvogelkartierung teil­ge­nom­men. Die lan­des­wei­te Brutvogelkartierung ist ein Gemeinschaftsprojekt der orni­tho­lo­gi­schen Fachverbände Sachsens. Dabei ermit­teln Ornithologen, also Vogelkundler, den Brutstatus aller zur Brutzeit anwe­sen­den Vogelarten.

Bisher gab es in Sachsen vier Brutvogelkartierungen, die letz­te lief von 2022 bis 2024. In die­sen drei Kartierjahren wur­den 200 Brutvogelarten doku­men­tiert. Die Daten wer­den nun aus­ge­wer­tet. Vor allem inter­es­siert die Verbreitung und Häufigkeit von Brutvögeln, es wer­den aber auch Entwicklungen und Trends abge­lei­tet. Dafür ver­gleicht man die Ergebnisse der neu­es­ten Kartierung mit denen der drei vori­gen Durchgänge. Diese fan­den 1978 bis 1982, 1993 bis 1996 und 2004 bis 2007 statt.

Um die Brutvögel zu erfas­sen, ist Sachsen in Quadranten unter­teilt, für jeden gibt es einen ver­ant­wort­li­chen Bearbeiter. „Leider gelang es im Erzgebirgskreis nicht, für alle Quadranten Kartierer zu fin­den“, so Kay Meister. „Da macht sich der Mangel an Ehrenamtlichen, die sich im Naturschutz enga­gie­ren, gera­de an Artspezialisten, lei­der deut­lich bemerk­bar. Deshalb blei­ben Wissenslücken über das Vorkommen erz­ge­bir­gi­scher Vogelarten.“

„Dieser Umstand ist sehr bedau­er­lich, da der Erzgebirgskreis beson­de­re Verantwortung für bestimm­te Brutvogelarten trägt, etwa weil sie in unse­rem Kreis in hoher Populationsdichte vor­kom­men oder hier ihre letz­ten Rückzugsgebiete für Sachsen fin­den“, erklärt Kay Meister. „Spezielles Augenmerk soll­te im Naturschutz des Erzgebirgskreises bei­spiels­wei­se auf die nach der Roten Liste Sachsen vom Aussterben bedroh­ten Vogelarten Bekassine, Birkhuhn, Ringdrossel und Kiebitz gelegt wer­den. Aber auch für die noch in klei­nen Beständen vor­kom­men­den Wiesenbrüterarten Braunkehlchen, Wachtelkönig und Wiesenpieper trägt der Landkreis gro­ße Verantwortung. Dies wur­de auch in der Naturschutzkonzeption für den Erzgebirgskreis vom Oktober 2022 klar formuliert.“

Die Ergebnisse der aktu­el­len säch­si­schen Brutvogelkartierung wer­den der Öffentlichkeit vor­aus­sicht­lich im kom­men­den Jahr in Form eines neu­en Brutvogelatlanten vorgestellt.


Zur Person:

Kay Meister ist für die SPD-GRÜNE-Fraktion Mitglied der Verbandsversammlung des Zweckverbands Naturpark Erzgebirge/Vogtland. Er ist frei­be­ruf­li­cher Diplom-Biologe und Umweltbildner sowie Kreisnaturschutzbeauftragter. Er hat als Kartierer bei der sach­sen­wei­ten Brutvogelkartierung von 2022 bis 2024 mitgewirkt.

Amseln, hier ein Weibchen, zäh­len zu den häu­figs­ten Singvögeln im Erzgebirge.

Bergwiesen sind die letz­ten Rückzugsräume der Wiesenbrüter, zum Beispiel des Braunkehlchens. (Beide Fotos: Kay Meister)

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Für Gleichstellung!

Der Internationale Frauentag am heu­ti­gen 8. März ist ein guter Anlass, um einen Blick zurück zu wer­fen und an Frauen zu erin­nern, die sich für Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen ein­ge­setzt haben. – Ein paar Highlights, abso­lut kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Um 1900 kämpf­ten etwa Louise Otto-Peters, Hedwig Dohm und Clara Zetkin für Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht.

1891 nahm die SPD die Einführung des Frauenwahlrechts in ihr Parteiprogramm auf.

1902 grün­de­ten Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann in Hamburg den Deutschen Verein für Frauenstimmrecht.

Beim ers­ten Internationalen Frauentag am 19. März 1911 war die Forderung nach dem Frauenwahlrecht zen­tra­les Thema.

Am 12. November 1918 rief der Rat der Volksbeauftragten das Wahlrecht für alle Männer und Frauen ab 20 Jahren aus, das war die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts in Deutschland.

Frauen konn­ten zum ers­ten Mal am 19. Januar 1919 bei der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung wäh­len und sich wäh­len las­sen. 37 Frauen wur­den in die Nationalversammlung gewählt (von ins­ge­samt 423 Abgeordneten), dar­un­ter Marie Juchacz (SPD), die als ers­te Frau im Parlament das Wort ergriff.

Am 9. März 1947 wur­de in der Sowjetischen Besatzungszone der Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD) gegrün­det, wich­ti­ge Protagonistinnen waren Elli Schmidt, Emmy Damerius-Koenen, Maria Rentmeister, Käthe Kern, Helene Beer, Wilhelmine Schirmer-Pröscher und Paula Hertwig. Die DFD-Gründerinnen waren die „Mütter“ der Gleichberechtigung in der DDR. Auf die DFD-Frauen geht Artikel 7 der Verfassung der DDR vom 7. Oktober 1949 zurück: „Mann und Frau sind gleich­be­rech­tigt. Alle Gesetze und Bestimmungen, die der Gleichberechtigung der Frau ent­ge­gen­ste­hen, sind aufgehoben.“

Im Parlamentarischen Rat der drei Westzonen waren vier Frauen, zusam­men mit 61 Männern erar­bei­te­ten sie ab 1948 das deut­sche Grundgesetz. Die vier „Mütter des Grundgesetzes“ sind Elisabeth Selbert, Friederike Nadig (bei­de SPD), Helene Wessel und Helene Weber (bei­de Zentrumspartei). In ers­ter Linie Elisabeth Selbert setz­te Artikel 3, Absatz 2 des Grundgesetzes durch, inspi­riert von DFD-Frauen: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“

Der 21. Deutsche Bundestag hat 630 Abgeordnete, 204 davon sind Frauen. Im Kreistag des Erzgebirgskreises sind 98 Personen (plus Landrat), davon 11 Frauen.

Im Landkreis ist seit 2017 Tina Lämmel die Gleichstellungsbeauftragte. Sie ist die Ansprechpartnerin, wenn es um Belange rund um die Gleichberechtigung von Frauen und Männern geht. Kontakt und Infos: www.erzgebirgskreis.de.

Quellen:

  • „Der Frauentag und der lan­ge Kampf um Gleichberechtigung“: https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Der-Frauentag-und-der-lange-Kampf-um-Gleichberechtigung,frauentag340.html
  • „Die Mütter der Gleichberechtigung in der DDR“: https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/542468/die-muetter-der-gleichberechtigung-in-der-ddr/
  • „Frauenwahlrecht in Deutschland: 1918 war die Geburtsstunde“: https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Frauenwahlrecht-in-Deutschland-1918-war-die-Geburtsstunde,frauenwahlrecht110.html

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100. Geburtstag von Hans Brockhage

Letzte Woche wäre der Bildhauer und Formgestalter Hans Brockhage 100 Jahre alt gewor­den. Er wur­de 1925 in Schwarzenberg gebo­ren und starb dort 2009.

Arbeiten von ihm sind in ganz Deutschland zu fin­den, eini­ge in Einrichtungen des Erzgebirgskreises, so ein Relief im Fichtelberghaus, eine Skulptur vor dem Bertolt-Brecht-Gymnasium Schwarzenberg und ein Relief im Beruflichen Schulzentrum in Schwarzenberg.

Werke von Brockhage befin­den sich in Sammlungen von Museen wie Bauhaus-Museum Dessau, Grassimuseum Leipzig, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Centre Pompidou Paris, Victoria und Albert Museum London und Museum of Modern Art New York.

Bekannt sind sei­ne Arbeiten in Holz, gro­ße Skulpturen und Reliefs, aber auch Gebrauchsgegenstände von Stühlen über Gießkannen bis Weihnachtsfiguren, nicht zuletzt sein berühm­ter „Schaukelwagen“.

2020 gab es eine Hans-Brockhage-Sonderausstellung im Schlossmuseum Schwarzenberg, 2016 eine Werkausstellung in der Neuen Sächsischen Galerie Chemnitz und 2015 im Deutschen Bundestag, im Mauer-Mahnmal.

In die­sem Jahr sind anläss­lich des 100. Geburtstags eini­ge Ausstellungen geplant, unter ande­rem in Schwarzenberg, Berlin und Chemnitz.

Am 17. Juni 2016 wur­de das neu gestal­te­te Außengelände des Bertolt-Brecht-Gymnasiums Schwarzenberg ein­ge­weiht und die Skulptur „Der Stellvertreter“ von Hans Brockhage enthüllt.

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Fraktionsklausur: Einladung zum Austausch

Seit September 2024 bil­den vier SPD-Kreisrätinnen und ‑Kreisräte und zwei Grünen-Kreisräte eine gemein­sa­me Fraktion im Kreistag des Erzgebirgskreises.

Ein hal­bes Jahr spä­ter, am 14. und 15. März 2025, fin­det nun die ers­te Fraktionsklausur statt.

Am Freitag, den 14. März, lädt die Fraktion Interessierte herz­lich zum Austausch ein. Wer mit den Fraktionsmitgliedern ins Gespräch kom­men möch­te, wen­det sich für nähe­re Infos an kontakt@rot-gruen-erz.de.