Vom 11. bis 13. April 2025 wird der Kunst- und Skulpturenweg Purple Path offiziell eröffnet, an dem Wochenende werden neue Skulpturen eingeweiht, Ausstellungen gestartet, Wanderungen, Konzerte und weitere Veranstaltungen angeboten. Ein Blick ins Programm lohn sich.
Der Purple Path verbindet Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025 mit 38 Städten und Gemeinden im Umland. Leitmotiv ist „Alles kommt vom Berg her“, mit Blick auf den Bergbau, auf die Mineralien, die abgebaut wurden, auf Holz und Licht. Es ist ein langfristiges Projekt, denn die Kunstwerke sollen auf Jahrzehnte erhalten bleiben.
Welche Purple-Path-Kunstwerke befinden sich in den Orten, in denen die sechs Mitglieder der SPD-GRÜNE-Fraktion leben?
In Amtsberg hat sich das Purple-Path-Kunstwerk „Zwei in ein ander Gewobene“ von Olaf Holzapfel bereits zu einem wahren Ausflugsziel entwickelt. Die etwa 14 Meter hohe Skulptur aus Holz hatte an diesem Ort einen historischen Vorgänger, einen Triangulationsturm. „Der gewählte Standort verbindet in einzigartiger Weise die Kulturhauptstadt mit dem Erzgebirge, denn nur von diesem Höhenweg hat man einen überragenden Blick sowohl auf die gesamte Stadt Chemnitz als auch auf die Höhenlage des Erzgebirges“, erklärt Holger Haase. „Wöchentlich schauen hier mehrere Hundert Besucherinnen und Besucher vorbei, immer wieder hört man anerkennende Worte und die Versicherung, mit weiteren Gästen zurückzukehren.“
„Zwei in ein ander Gewobene“ von Olaf Holzapfel in Amtsberg OT Dittersdorf (Foto: Holger Haase)
In Jahnsdorf ist seit Mitte 2024 Jeppe Heins „Modified Social Bench for Jahnsdorf #1“ zu finden, eine mehrteilige Bank aus Aluminium. „Der Purple Path ist mehr als die Kunstwerke, er verbindet die Menschen der Region unter anderem durch gemeinsame alte und neue Traditionen und Kulturprojekte, bietet viele Erlebnisse und Geschichten“, führt Dr. Elke Stadler aus. „Kommen auch Sie nach Jahnsdorf und nehmen Sie Platz an diesem erholsamen Ort!“
„Modified Social Bench for Jahnsdorf #1“ von Jeppe Hein in Jahnsdorf (Foto: Elke Stadler)
„Marienberg beteiligt sich mit thematischen Veranstaltungen und ist damit auch Teil der Kulturregion und des Purple Path selbst. Mit einem eigenen Kunstwerk wartet die Stadt jedoch leider nicht auf“, erläutert Kay Meister. „Ich hatte mich für das Kunstwerk ausgesprochen, das auf dem Marienberger Marktplatz geplant war, der Stadtrat hat es jedoch im September 2024 knapp abgelehnt. Es gab 8 Ja-Stimmen, unter anderem von der Fraktion ‚Zukunft für Marienberg‘, der ich angehöre, und von der Linke, 9 Gegenstimmen sowie 7 Stimmenthaltungen. Damit wurde die Chance verpasst, an diesem schillernden Event in unserer Region mit einem originellen Beitrag in Form eines Kunstwerks teilzunehmen und damit kulturell auf Jahre zu punkten.“
Das Hauptkunstwerk des Purple Path bekommt Oelsnitz, die Lichtinstallation „Beyond Horizons“ von James Turrell. Dafür wird auf dem Gelände des ehemaligen Steinkohlenwerks, hinter der im Januar neu eröffneten „Kohlewelt“, Halle 18 neu erbaut. Sie soll bis zum Herbst fertig werden. Die Eröffnung ist Ende 2025 geplant, das Kunstwerk soll mindestens zehn Jahre lang zu sehen sein. Wir werden berichten, sobald es so weit ist, mit Einblicken von Thomas Lein, Vorsitzender der SPD-GRÜNE-Fraktion und Bürgermeister von Oelsnitz.
Am Bahnhof in Olbernhau denkt man gleich an den berühmten Hollywood-Schriftzug in Los Angeles, wenn man das Werk „Plywood“ von Jay Gard sieht. „Plywood heißt Sperrholz und symbolisiert die Holzindustrie in Olbernhau“, so Undine Fritzsche. „Das Material ist pulverisiertes Kupfer, was wiederum eine gute Verbindung zum Olbernhauer Kupferhammer herstellt.“
„Plywood“ von Jay Gard in Olbernhau (Foto: Holger Haase)
In Zschopau am Ufer des gleichnamigen Flusses lädt das Kunstwerk „Fließgleichgewicht“ von Michael Sailstorfer ein, sich Gedanken über Stadt und Fluss im Laufe der Zeit zu machen. Der Begriff „Fließgleichgewicht“ stammt aus der Biologie, er bezieht sich auf einen Gleichgewichtszustand zwischen ein- und ausströmenden Substanzen. Bereits im Mittelalter diente dieser Abschnitt des Flusses als Querungsstelle für Händler, die Salz zwischen Leipzig und Prag transportierten. Der Spiegel selbst erinnert an einen Motorradseitenspiegel und damit an die Motorradproduktion in Zschopau. Hendrik Uhlmann betont: „Mit dem ‚Fließgleichgewicht‘ haben wir nicht nur ein beeindruckendes Kunstwerk erhalten, sondern auch einen Ort der Reflexion über die Verbindung von Natur, Geschichte und Zukunft. Die Skulptur regt zum Nachdenken über ökologische Gleichgewichte und die historische Entwicklung unserer Stadt an.“
„Fließgleichgewicht“ von Michael Sailstorfer in Zschopau (Foto: Nils Sigmund)
-> Programm zur Eröffnung des Purple Path vom 11. bis 13. April 2025: https://chemnitz2025.de/purple-path/eroeffnung